Im Kleinen Atelier gibt es Türkischen Kaffee und Hafermilch.
- Nancy Glor
- 11. Apr.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 14. Apr.
Das beschreibt mich vielleicht ganz gut: meiner Wurzeln bewusst, neugierig und offen für Neues. Ein bisschen anders, aber klar in dem, was ich tue.
Ich bin Fotografin aus Überzeugung. Und ich glaube daran, dass gute Fotografie weit über Technik und Ästhetik hinausgeht. In meiner Arbeit geht es darum, Menschen wirklich zu erkennen.
Ich nehme mir Zeit, ich höre zu, ich schaue hin. Bereits in den ersten Momenten spüre ich Persönlichkeit: in Bewegungen, in der Stimme, in der Sprache. Auch Aufregung, Anspannung oder Nervosität nehme ich bewusst wahr. Darauf gehe ich ein, indem ich den Fotoshoot individuell navigiere – mit passenden Posen, einer Balance aus Reden und Zuhören, einem Gespür für Licht, Perspektive und Bildaufbau.
Doch das allein ist nicht der Schlüssel von überzeugender Fotografie. Technisch sauber arbeiten können viele. Empathisch sein auch. Wirklich entscheidend ist der Raum, der zwischen zwei Menschen entsteht.
Ein Raum aus Vertrauen, Respekt und Neugier. Ein Raum, in dem sich Menschen zeigen können, wie sie wirklich sind – nicht, wie sie glauben, sein zu müssen.
Im Kleinen Atelier, meinem Studio in Leipzig, ist jede und jeder willkommen. Hier werden Menschen gesehen, nicht bewertet. Hier zählt Persönlichkeit, nicht Perfektion.
Was es im Kleinen Atelier nicht gibt sind:
Respektlosigkeit
Intoleranz
Überheblichkeit
Es geht nicht um ein bestimmtes Bild oder eine vorgegebene Rolle. Es geht darum, authentisch zu sein – und genau das möchte ich in meinen Fotografien festhalten.
In meiner Arbeit durfte ich unter anderem auch Beate Victoria Ermisch portraitieren – für das Magazin Ostdeutschland.info. Wir haben intensiv darüber gesprochen, wie wichtig es ist, mit Achtung und Respekt aufeinander zuzugehen. Und wie wir, in einer Welt, die oft von Feindbildern und Misstrauen geprägt ist, durch Empathie und echtes Interesse den Weg in eine gesunde, respektvolle Gesellschaft finden können.
Es war für mich eine der vielen Gelegenheiten, in denen ich einen Menschen hinter der professionellen Erscheinung sehen durfte – und genau das mache ich in meiner Fotografie. Es geht nicht um maskierte Rollen, es geht darum, Menschen in ihren wahrhaftigen Momenten zu begegnen.
Meine Überzeugungen:
Jeder Mensch verdient Achtung, Respekt und eine offene Ansprechhaltung.
Wahrhaftige Fotografie entsteht durch ehrliche Begegnungen.
Vielfalt bereichert – nicht nur Bilder, sondern das ganze Leben.
Ich glaube daran, dass Bilder Erinnerungen tragen – nicht nur an einen Moment, sondern an das Gefühl, das ihn geprägt hat.
Fotografie ist für mich eine Einladung: Mutig zu sein. Sich ein Stück weit zu zeigen. Und vielleicht auch, für sich selbst ein bißchen deutlicher einzustehen. Ich bin neugierig auf jede Persönlichkeit. Ich freue mich auf jede Geschichte, Überzeugung, Expertise und Begabung, die ich sichtbar machen darf.
Im Kleinen Atelier. Mit türkischem Kaffee und Hafermilch.
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