TRANSLUZENZ
- Nancy Glor
- 1. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 9. Juni
Ein poetischer Zwischenraum
✧ Transluzenz: Zwischen Zeigen und Bewahren ✧
In einer Welt, in der Sichtbarkeit Währung ist, stellt sich nicht mehr nur die Frage ob wir gesehen werden, sondern wie durchlässig wir uns zeigen möchten. Transluzenz bietet hier eine Alternative zur völligen Öffnung oder zum Rückzug: Sie erlaubt das Leuchten des Inneren – ohne das Entkleiden der Intimität.

Wie viel gebe ich von mir preis?
Nicht alles, was wir sind, muss gezeigt werden, um wirklich zu wirken. Oft reicht ein Hauch, ein Echo, ein leiser Blick hinter die Kulisse, um Verbindung zu schaffen. Wirkungsvolle Präsenz entsteht nicht durch Vollständigkeit, sondern durch Auswahl mit Gefühl.
Transluzenz ist keine Strategie – sie ist eine Haltung. Eine Haltung, die sagt:
Ich bin da, ich bin echt – aber ich bin auch mehr, als du sehen musst.

Privat und beruflich – ein Spagat oder ein Tanz?
Die Trennung von beruflichem und privatem Ich ist oft keine klare Linie, sondern ein bewegliches Gewebe. Gerade im Personal Branding darf das Persönliche mitschwingen – nicht als Offenbarung, sondern als Resonanz. Wer sich zeigt, darf gleichzeitig bewusst wählen, was verborgen bleibt.
Die Frage ist nicht: Wo verberge ich mich?
Sondern: Was schenke ich bewusst – und was bleibt als Quelle nur mir erhalten?
Diese Unterscheidung ist Selbstachtung, kein Schutzwall.

Warum ziehen wir Grenzen?
Grenzen sind keine Barrieren, sondern Formgeber. Wie ein Passepartout im Rahmen helfen sie uns, das Wesentliche zu fokussieren.
Manche setzen sie, um sich selbst zu schützen, andere, um ihre Wirkung zu verfeinern. Beides ist legitim. Beides kann Ausdruck von Stärke und Authentizität sein.

Ist das eine Generationsfrage?
Die jüngere Generation wirkt oft offener, fluider, befreiter im Umgang mit dem Selbst. Doch auch sie ringt mit der Frage:
Was ist noch echt, wenn alles geteilt wird?
Vielleicht liegt der Unterschied weniger im Ob, sondern im Wie bewusst. Ältere Stimmen bringen Tiefe und Reflexion, Jüngere frischen Mut – gemeinsam können wir voneinander lernen, wie Sichtbarkeit mit Seele gelingt.

Vereinbarkeit von Personal Brand und Privatleben
Vereinbarkeit ist möglich, wenn wir erkennen:
Das Private muss nicht öffentlich sein, um im Öffentlich-Sein zu wirken.
Eine gute Personal Brand lebt von der Essenz, nicht der Gesamtheit.
Was wir zeigen, darf wie Licht durch Seide fallen – weich, sanft, andeutend, nicht grell.
Vielleicht ist die schönste Form von Sichtbarkeit die, bei der Menschen spüren, dass da mehr ist, als sie sehen – und respektvoll Abstand nehmen, statt einzudringen.

Abschließend:
Transluzenz bedeutet:
Ich muss mich nicht entblößen, um berührend zu sein.
Ich darf durchlässig sein – aber in meinem eigenen Licht.
Möchtest Du mehr zu Personal Brand Shoots wissen, kannst Du mich hier kontaktieren.
Text: Nancy Glor
Fotografien: Ausschnitt aus dem Personal Brand Shoot mit Susi Ebert / Nachhaltige Investments, Altersvorsorge, betriebliche Krankenversicherung
Über Lob, Kritik und Anregungen freue ich mich wirklich sehr.
Herzlichen Dank für Dein Interesse. Wenn Du mehr über meine Arbeit und Philosophie erfahren möchtest, schau Dich gern auf meiner Website um.
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